Tüchermode aus Ostafrika
Die Ausstellung „Blickfang:. Kanga“ wurde im Sommer 2002 vom Kunstamt Berlin-Neukölln in der Galerie am Körnerpark und von Oktober 2007 bis Februar 2008 im IWALEWA-Haus für Afrika-Studien der Universität Bayreuth gezeigt. Sie präsentiert rund 90 farbenfrohe Kangas aus Kenia und Tansania, die der Ethnologe Werner Aron und Michael Drechsler seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts gesammelt haben. Und sie zeigt ebenso viele Möglichkeiten, diesen Stoff als modisches Kleidungsstück zu tragen oder anders zu benutzen. Sie öffnet einen Einblick in die Kulturgeschichte eines Tuches, das wie kein anderes Gewand die Beziehungen zwischen Frauen und Männern in dieser Region Afrikas kommentiert und interessant macht.
Chriey Wambeti, Kanga-Händlerin auf dem Markt von Embu in Kenia. Dezember 1984
Das Kanga-Tuch wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Ostafrika erfunden. Es gehört heute zu den beliebtesten Kleidungsstücken dieser Region. Es ist praktisch und bequem und dient auch dazu, persönliche Botschaften an die Welt zu übermitteln. Die Ausstellung will nicht nur Schönheit und Funktion des Kangas zur Geltung bringen, sie öffnet einen Einblick in die Kulturgeschichte eines Tuches, das wie kein anderes Gewand die Beziehungen zwischen Frauen und Männern in dieser Region Afrika kommentiert und interessant macht.
Die Ausstellung benötigt ungefähr 270 – 300 qm. In der Galerie am Körnerpark wurde sie auf etwa 280 qm vorgestellt, im Iwalewa-Haus auf kleinerem Raum. Ihre Wirkung erzielt die Ausstellung vor allem durch die Präsentation der besonders ausgesuchten und inzwischen historisch einmaligen Tücher. Sie unterstreichen die erörterten Themen und können luftig im Raum bzw. an die Ausstellungswände gehängt werden. Zahlreiche Fototafeln veranschaulichen den Gebrauch und die Rolle des Kleidungsstücks in den verschiedenen Regionen Ostafrikas.
Mädchen von Sansibar zeigen einen Wahl-Kanga mit dem Gesicht des Präsidenten Jakaya Kikwete von Tansania. Dezember 2005
Die Ausstellung ist in folgende Kapitel gegliedert:
1. Tüchermode aus Ostafrika.
Einführung und Installation eines nachempfundenen
Kanga-Shops (mit Verkaufmöglichkeit von aktuellen Kangas)
2. Geschichte, Bedeutung und Ikonographie
3. Gebrauch von Kangas (Neben einer inhaltlichen Einführung von den Autoren zeigt dieses Kapitel 16 Zeichnungen aus dem ostafrikanischen Klassiker „Kanga: 101 Uses“, in dem lustige Anregungen zum Gebrauch von Kangas in allen Lebenslagen gegeben werden.)
4. Kanga als Kommunikationsmittel
5. Alltag und Moderne
6. Feste und Ereignisse
7. Werbung und Politik
Die Ausstellung – das heißt alle Kangas, Textfahnen, Übersetzungstafeln, aufgezogenen Fotos, eine CD Rom sowie eine DVD – kann bei Kunst Transit Berlin ausgeliehen werden. Die Ausstellungsgestaltung (einschließlich Installationen und Technik), eine mögliche Publikation sowie die Kostenberechnung erfolgen nach individueller Vereinbarung.
Ausstellungskuratoren:
Michael Drechsler, Werner Aron
Fotos: ©
Friedhelm
Hoffmann (Abb. 1)
Michael Drechsler (Abb. 2 + 3)
Kontakt: Kunst Transit Berlin