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von
Preis: 5600,- €
Beim Verkauf der Skulptur gehen 10 Prozent des Erlöses an die Deutsche Aids-Stiftung, die auch Aids-Projekte in Afrika unterstützt.
Ich spreche. Ich sage es. Ich habe ihn. Er hat mich. Vom Himmel herunter. Aus mir heraus. Durch und durch. In mich hinein.
Stein
auf
Stein.
Loch
für
Loch.
Sekunde für Sekunde. Ich bin gerillt. Ich bin geschabt.
Und die Hoffnung?
Sie steckt. Sie grünt mich auf. Sie ist der Schlüssel. Die Hoffnung dreht sich, dreht mich. Sie macht mich scharf. Glatte Fassade? Pah!
Kampf. Das ist es. Ich nehme ihn auf. Ich habe ihn aufgenommen. Die Hoffnung hinterlässt Spuren.
Die Hoffnung ist der Kampf, der mein Leben ritzt.
Mein Blut fließt. Es schlägt zurück.
Aids in der Kunst Afrikas
„Living with the Virus“ von Joseph Muzondo ist eine Skulptur, die sich direkt dem HIV-Virus und den Folgen von Aids in Afrika beschäftigt. Dieser Virus ist nicht nur eine Heimsuchung für die Menschen, die davon betroffen sind, sondern fordert dazu heraus, überkommene Verhaltensweisen infrage zu stellen und nach neuen Wegen des sozialen Zusammenlebens zu suchen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wird die Zahl der infizierten Menschen in den afrikanischen Regionen für 2016 mit 25,5 Millionen angegeben. ¹
In den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde die Bedrohung durch die Epidemie – auch in Künstlerkreisen – zunächst klein geredet. In den Clubs von Kinshasa bis Nairobi spotteten Barden wie Papa Wemba oder Mbaraka Mwinshehe über die Ängste, die von westlichen Medien geschürt würden. Erst in den Neunzigern begann ein allmähliches Umdenken. Bildende Künstler wie Cherie Samba aus Zaire, Tamsir Dia von der Elfenbeinküste, Luis Meque aus Simbabwe oder der Fotograf Akinbode Akinbyi aus Nigeria befassten sich ernsthaft mit der „Zeitbombe der Stadt“, der „weltweiten Krise der Ballungszentren“. ²
Bildhauer wie Joseph Muzondo berührt das Thema Aids hautnah. Allein in den neunziger Jahren, als er seine Skulptur „Living with the Virus“ geschaffen hat, starben mehrere nahe Künstler-Freunde, darunter auch drei junge Talente, die in der Sammlung von Kunst Transit Berlin vertreten sind.
¹ vgl. UNAIDS, FACT SHEET von Joint United Nations Programme on HIV/AIDS
² vgl. Ingo Taubhorn in: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst, „africapart. Afrikanische Künstlerinnen und Künstler konfrontieren Aids“, Berlin 2002, S. 27
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