von Charly d'Almeida
Bildhauer und Maler aus Cotonou, Benin
Assemblage: Seil, Schnur, Bast, Sackfetzen, Glasperlenband
99 x 31 x 9 cm
Provenienz: Charly d'Almeida, Cotonou, Benin 1998
Zum Motiv des Seiles
Die aktuelle kunsthistorische Forschung weist darauf hin, dass der Seilbindung auch eine karthartische Funktion zukommt und eine Strategie für die Überwindung von Gewalttraumata darstellt.
Aber auch spirituelle Aspekte, die an eine Überwindung dieses Traumas denken lassen, klingen in seinen Arbeiten an. Das Seil spielt in der westafrikanischen Kosmogonie eine bedeutende Rolle. In Mythen der Urzeit diente es den Menschen als direkte Verbindung zum Himmel und zur Erde. In der Vodun-Kunst Benins werden noch heute Kordeln und Seile bei der Verschnürung von Figuren und Objekten, denen übernatürliche Kräfte zugesprochen werden, genutzt (sog."bocie", hergeleitet aus bɔ = machtvoll und cie = toter Körper).