"The Four Faces of Yammos", 1988

von John Yoga

Acryl/Lw., 94 x 63 cm
Holzrahmen (Keilrahmen), 101 x 70 cm
Provenienz: Gallery Watatu, Nairobi, Kenia 1989
Ausstellung: "Yoga Abstractionism", Goethe Haus, Nairobi 1989


Tanz der Gespenster


Die schweigende Nacht hat das Weltall verschlungen unter ihren dunklen Mantel,

und die Mitternacht, schnell ihr gefolgt mit düsteren dantischen Schatten,

hat aus dem Bauche ihres Grabes alle Gespenster des schwarzen Afrika erweckt,

                   schwarz wie die Melancholie,

                   schwarz wie das Schicksal,

                   schwarz wie die Trauer,

         schwarz wie das Elend, die Sklaverei und der Verrat.

 

Mitternacht, Mitternacht –

Stunde der Schwermut,

Stunde, wo Unentschlossenheit und Tod aufblühn,

unheilverkündend über den Hütten der Schwarzen im schwarzen Afrika,

                   schwarz wie die Melancholie,

                   schwarz wie das Schicksal,

                   schwarz wie die Trauer,

         schwarz wie das Elend, die Sklaverei und der Verrat.

 

Mitternacht, Mitternacht –

bevorzugte Stunde der Gespenster.

Die Ahnen sind aus den Eingeweiden der verderblichen Erde gestiegen,

und um die schwarzen Sorgen des Unterirdischen zu zerstreuen, werden sie feiern

                   die Särge, die Trauer,

                   die Qualen, den Haß,

                   die Verachtung, die Ketten,

                   die Peitschen, die Knebel,

                   die Verzweiflung, die ihre unsicheren Seelen berauscht,

                   die Wunden, die im verborgenen bluten,

                   im Herzen des schwarzen Afrika,

                   schwarz wie die Melancholie,

                   schwarz wie das Schicksal,

                   schwarz wie die Trauer,

         schwarz wie das Elend, die Sklaverei und der Verrat.

 

Mitternacht, Mitternacht –

es ist Mitternacht.

Die Toten aller Friedhöfe ringsumher sind herbeigeeilt

zum Orte ihres traditionellen Stelldicheins,

                   und der Tanz im Rhythmus,

                   der wilde, pathetische Totentanz,

                   windet ihre dürren Körper,

                   ihren Schweif, der faucht,

                   und ihre langen Haare, die walzen.