"Balance", 1982

von Ouhi Cha

Acryl/Kohle/Lw: 145 x 181 cm
Eisenrahmen: 147,5 x 183,5 cm
Provenienz: Ouhi Cha, Berlin 1983
Ausstellung: Künstlerhaus Bethanien, Berlin 1982/83

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In und aus der Balance

Ein weißgetöntes Dreieck auf einem braungefleckten Hintergrund, an drei Rändern ein ungleichmäßiges, schwarzes Strichband und schließlich ein schräger Strich in Gegenrichtung des rechten Schenkels. Auf den ersten Blick erscheint das Gemälde von Ouhi Cha als ein Sinnbild für Harmonie und Ausgewogenheit. Doch woraus bezieht das Werk seine Irritation und Spannungskraft?

Auffällig ist zunächst, dass die Künstlerin davon abgesehen hat, die Fläche des Gemäldes zu grundieren. Allein unterschiedliche, nach oben dunkler werdende Brauntöne bilden den Untergrund, der weiterhin die Leinwand zum Vorschein bringt. Darüber hat die Künstlerin unzählige Tropfen verteilt, die die Fläche wie ein ungeordnetes, von der Natur gebildetes Chaos strukturieren. Feinste, teils gebogene, teils gerade Kohlestriche, oft in Rhombenform, gelegentlich als Schraffuren, dann wieder von dickeren Strichen unterbrochen, erzeugen einen Blick wie in einen Spinnwebwald. Das Auge versucht sich zu orientieren und verirrt sich im Unendlichen.

 

"Balance, 1982